Y – JUGEND .

Y – JUGEND 

elegant asozial

ALL.I.NEED.true art from nearly Y kids

Kunstausstellung verlängert!

21.2.- 31.5. 2020

Die – So 14-19 Uhr

Maximilian Rentzsch Kollektiv

Maximilian Rentzsch | Dennis Heß | Mascha Sodann | Lada Herzberg | Maria Siemens | Benjamin Schulze | Maurice Feirer | Justus Wilhelm | Tommy Udo Gläser | Mano Noa Weber | Raphael Sinning | Mauritius Lorenz | Elisa Plitt

chriZ | Wannanelly | Nostro

21.2.- 31.5. 2020

Die – So 14-19 Uhr

GALERIE HOLGER JOHN

Rähnitzgasse 17 / Barockviertel

D-01097 Dresden

Der Galerist ist anwesend.

 

 

Priscilla Ann Siebert

GEBURTSTAG

SÄCHSISCHE ZEITUNG

„Dann werde ich eben nicht mehr älter“

Der Dresdner Künstler Holger John wollte sich zum Geburtstag mit einer Ausstellung feiern. Die Vernissage fällt wegen Corona aus – und John zieht Konsequenzen.

Schlauer Schalk: "Regierungen kommen und gehen, der Hofnarr bleibt - wenn man ihn nicht köpft", zitiert Holger John.Schlauer Schalk: „Regierungen kommen und gehen, der Hofnarr bleibt – wenn man ihn nicht köpft“, zitiert Holger John. © Sven Ellger

 

Dresden. Blut klebt vor Holger Johns Galerie. Der Held auf dem Bürgersteig hat vielleicht seinen schlechtesten Tag. Er steckt den Kopf in den Sand, und niemand lacht.

Im Königstraßenviertel ist es totenstill. Kein Mensch zu sehen, alle Läden und Lokale geschlossen. Nur von der Baustelle des Hotels Stadt Leipzig gegenüber schrillt von Zeit zu Zeit ein fieser Ton. Der Kranfahrer gibt Signal. Einziges Lebenszeichen in der Coronaruhe. Sonst stehen Touristen amüsiert vor der überlebensgroßen Superman-Plastik, die den Schädel voran in den Asphalt gerammt zu sein scheint. Das Kunstwerk ist übrig geblieben von einer früheren Ausstellung. Titel: „Die Unbegabten“…

Eine der vielen Johnschen Provokationen. Verschmitzte Herausforderung. Fordernde Frechheit. Dafür ist der Künstler und Galeriebetreiber bekannt. Ein Galerist sei er nicht, sagt er: „Ich spiele nur den Galeristen, mit Bravour. Man kommt zu mir, dem Künstler, ich erzähle Geschichten, und man hört mir gern zu.“ Ob dieses selbstbewusste Selbstverständnis Berufskollegen in die Nase fährt? „Das kann passieren“, schätzt John, „Aber hey, alle mal locker bleiben!“

Das rät er dieser Tage auch sich selbst. Inmitten der gespenstischen Barockviertelflaute sitzt er auf der Galerie seiner Galerie am überbordenden Schreibtisch und tut Dinge, die eben getan werden müssen: Korrespondenzen, Abrechnungen, Planungen, Denkaufgaben. Manchmal wechselt er auf einen der beiden ledernen Sessel am kleinen Tisch. Darauf stehen Tulpen in der Vase. Papierbögen daneben, bezeichnete und leere. „Ich genieße, dass gerade niemand hereinkommt und ich Zeit und Ruhe zum Zeichnen habe“, sagt der Künstler.

Er arbeitet an einer Ausstellung, die den Sommer über auf Usedom zu sehen sein soll. In Zinnowitz, wo John aufgewachsen ist, bevor er bei Hedwig Bollhagen seine Töpferlehre absolvierte, in Greifswald, Schwedt und Berlin am Theater arbeitete und 1988 zum Studium der Malerei an die Hochschule für Bildende Künste nach Dresden kam. An der Ostsee hatte er im Dunstkreis der Künstler gelebt, die zu den Freunden seines Vaters gehörten. Biermann und Eva-Maria Hagen kamen vorbei, es wurde musiziert. Der halbwüchsige Holger und das Berliner Göhr namens Nina konnten mit den Freuden der Erwachsenen wenig anfangen. Jahrzehnte später stellte John Malerei von Eva-Maria Hagen aus. Auch Nina Hagen steuerte Arbeiten zur Ausstellung „Verbotene Lust“ bei.

Er wollte nie Maler werden, sagt Holger John (l.) Deshalb lernte er zunächst das Töpferhandwerk bei Hedwig Bollhagen und ging erst viele Jahre später zum Studium der Malerei nach Dresden. Dort war er unter anderem Schüler von Jörg Immendorff.

Er wollte nie Maler werden, sagt Holger John (l.) Deshalb lernte er zunächst das Töpferhandwerk bei Hedwig Bollhagen und ging erst viele Jahre später zum Studium der Malerei nach Dresden. Dort war er unter anderem Schüler von Jörg Immendorff. © Repro/Sven Ellger

Rund 60 Ausstellungen hat Holger John seit 2013 konzipiert. So lange ist er mit seiner Galerie an der Ecke Rähnitzgasse/Heinrichstraße zuhause. Die entstand aus einer Laune, nur für eine Lange Nacht der Galerien. Doch John blieb und sorgt seither regelmäßig für Andrang in seinen Räumen. Statt wechselnd Malern, Grafikern, Fotografen, Bildhauern eine Plattform zu geben, erfasst er Themen, die die Welt, die Gesellschaft, die Menschen bewegen und Künstler, die sich dazu äußern. So greift er Kontroversen auf und treibt sie voran – meistens mit diesem leisen Grinsen.

„Manchmal plane ich etwas, aber dann kommt ein Künstler und bringt mir eine Arbeit, und alles wird plötzlich ganz anders“, erzählt er. Das ist die Freiheit, die er braucht und genießt, und die institutionelle Kunst aus seiner Sicht vermisst. „Ich arbeite oft aus der Hüfte. Man muss sich überraschen lassen können.“ Weder für Bürokratie noch für Burnout habe er Zeit, sagt er. Ist er nicht dennoch irgendwie bürgerlicher geworden? „Zumindest greifbarer für Vertreter bürgerlicher Kunst, meint John.

Für die gelte nicht als Kunst, Events zu veranstalten. Auch dafür ist Holger John bekannt. Einige seiner Bälle und Partys wurden zur Legende. Lange hat er keine mehr kreiert. Doch ein bisschen Sehnsucht leidet er schon. „Irgendwann mache ich eine Welt-Revue“, überlegt er laut. Etwas Lebendiges fehle ihm, etwas, bei dem alles zusammenfließt: Bilder, Töne, Tanz. Nichts weniger als ein Gesamtkunstwerk.

Holger John im Selbstporträt: Von Malerei und all den bunten Bildern habe er keine Ahnung, sagt er von sich. Seine Zeichnungen sind schwarz-weiß, das sei ihm farbig genug.

Holger John im Selbstporträt: Von Malerei und all den bunten Bildern habe er keine Ahnung, sagt er von sich. Seine Zeichnungen sind schwarz-weiß, das sei ihm farbig genug. © Repro/Sven Ellger

Doch damit muss er warten. Jetzt sowieso. Gerade kann Holger John ja nicht mal seinen 60. Geburtstag feiern. Das wäre am 3. April dran, zusammen mit der Eröffnung einer Retrospektive des eigenen Wirkens. Die Ausstellung seiner Arbeiten aus jüngster Zeit und vergangenen Jahrzehnten, zurück bis zur Filzstiftkinderzeichnung, war im Penck Hotel geplant – mit einer Begrüßung der Gäste durch Holger John, mit einer Laudatio auf den Künstler von Holger John, Musik vom Schallplattenunterhalter Holger John und mit dem Überraschungsgast Holger John. So steht es auf den Einladungskarten, die bereits gedruckt waren, bevor die Kontaktsperre jedes Herzen und Schulterklopfen unmöglich machte.

Erschüttert das den Schalk? „Ich verschiebe meinen Geburtstag einfach auf unbestimmte Zeit und werde eben nicht älter“, sagt er. Gern wäre er zum Ausgleich ins Kino gegangen und hätte sich Tierfilme angesehen. Doch auch das: unmöglich. Holger John dreht sich im Stuhl zur Fensterbank in seinem Rücken um. Dort stapeln sich seine Hüte: grau, schwarz, braun. Und dieser eine, ganz besondere ist auch dabei. Für jeden Wochentag einer. Am Freitag trägt der Künstler Tarnkappe.

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Glückwünsche:

Aus „Leben im Zwiespalt 2 – Aus Tagebüchern, Briefen und Beiträgen 1990-2018, Domowina-Verlag Bautzen, 2019; ISBN 978-3-7420-2575-3

Dresden, 12. Januar 2018

Die Galerie von Holger John auf der Rähnitzgasse 17 in Dresden gehört zu den wichtigsten »Kunstsalons« der sächsischen Hauptstadt. In seiner Galerie überrascht John immer wieder mit einem eigenständigen Angebot, fürchtet keinerlei Tabus und hofft auf eine öffentliche Diskussion über Kunst.

Zur Eröffnung der neuesten Ausstellung gestern Abend drängte sich eine ungeheure Menschenmenge. Diesmal versammelten sich die Besucher, um »Schnee von gestern« zu bewundern und zu erinnern, Gemälde, Grafiken, Plastiken und Fotografien, die John aus Museen und Privatbesitz der näheren und weiteren Umgebung zusammengetragen hatte. Jener »Schnee von gestern« – das waren und sind Werke von Künstlern, die in der DDR wirkten und von dort stammten. John führte also Leute zusammen, die sich mit ihrem Schaffen nie den Herrschenden untergeordnet oder – gerade umgekehrt – sogar für den »Arbeiter­-und-­Bauern-Staat« agitiert hatten.

Ein besonders bekanntes Bild ist das Ölgemälde »Am Strand«, welches der »Staatskünstler« Walter Womacka 1962 gemalt hatte und das führende Funktionäre der SED ihrem »Chef« Walter Ulbricht zum 70. Geburtstag schenkten. Auf der 5. deutschen Kunstausstellung 1962/63 in Dresden wurde es von 63 Prozent der Besucher zum »beliebtesten Bild« gewählt.

In der ungewöhnlichen Ausstellung finden sich viele einmalige und verblichene Farben und Gefühle, Perspektiven und Träume ebenso wie eine Menge Illusionen, moralisierende und spießige Hoffnungen und Schönfärbereien. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mir zum Beispiel das Bild von Womacka heute womöglich in die Wohnung hängen würde, wenn ich mir den Ankauf leisten könnte. Schließlich weckt es nicht nur die Erinnerung an die Jugendzeit, sondern heizt und taut auch den heutigen »Schnee«, der schon morgen von gestern sein wird.

Tagebuch, Benedikt Dyrlich

https://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_Dyrlich

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Ja, lieber Holger – spät am Abend – herzliche Gratulation zu Deinem Eintritt in ein «erwachsenes» Lebensalter….!!!!

Sei sehr lieb gegrüsst

Helmut und Tina

Die Helmut Förnbacher Theater Company

www.foernbacher.ch

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Lieber Holger,

vielen Dank noch für die Einladung zur großen Feier!

Ich bin mir sicher, es wäre ein rauschendes Fest geworden und ich wäre sehr gerne gekommen.

Schade, aber gegen „höhere Gewalt“ lässt sich manchmal nichts ausrichten.

Auf diesem Wege auf jeden Fall die besten Wünsche, verbunden mit Dank und Anerkennung für das, was Du so für Dresden und seine Kunstszene machst und bedeutest.

Freue mich, dass wir uns damals schon kennengelernt haben und sich der Kontakt erhalten hat.

Auch, dass Deine Arbeit mittlerweile von öffentlicher Seite gewürdigt wurde (z.B. mit dem Arras-Kunstpreis 2017).

Achja, und danke auch, dass Du Dich in Deiner zugänglichen, menschlichen Art so angenehm von vielen Kollegen im
Kunstbetrieb unterscheidest!!

Ich wünschte, es gäbe mehr von Deiner Sorte.

Der Jürgen-Böttcher Strawalde, den ich gelegentlich im Weinladen in Karlshorst in der Nähe meines Ateliers treffe, erinnert mich in seiner lebendigen, aufgeschlossenen Art immer wieder daran, wie sehr die Neugier hilft, jung zu bleiben (Der Typ ist mittlerweile 88 und wirkt wie 52, absolut unglaublich).

In diesem Sinne bis bald,

Gunnar Borbe

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So feiern wir beiden Alten abgeschieden in Hölderlins Turmzimmer unterm Dach die 55ste Wiederkehr des schönsten Tages unserer Jugend, an dem wir uns das erste Mal begegneten und erheben die wohlgefüllten Gläser zugleich auf den 60sten Geburtstag unseres jungen Freundes Holger John, der sich nun jedes Jahr wiederholen möge.

mit den allerbesten Wünschen für alles, was kommen mag von

RENATE + GÜNTHER DESPANG – ARCHITEKTEN

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Lieber Herr John,

meine Frau Barbara und ich möchten Ihnen ganz herzlich zu Ihrem heutigen Geburtstag gratulieren und Ihnen Glück und Gesundheit wünschen und vor allem auch, dass Sie ihre Retrospektive bald nachholen können. Bleiben Sie gesund und so fröhlich wie immer!

Mit besten Grüßen

Ihre Axel und Barbara Bauer

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wünschen Ihnen, lieber Herr John

Peter und Gislind Nothnagel.

Bleiben Sie gesund, munter und vor allem kreativ. Wir freuen uns immer sehr
über Ihre Veranstaltungen und Ausstellungen. Sie bereichern die kulturelle
Szene Dresdens und Sachsens wesentlich.

Wir hoffen sehr, dass es nach der aktuellen Krise eine Gelegenheit gibt,
Ihnen in Ruhe (oder besser auch mit Trubel?) persönlich noch nachträglich zu
gratulieren. Für heute wünschen wir Ihnen:

Machen Sie wie immer das Beste aus der Lage.

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Für den Künstler, Entertainer und Galeristen das Beste zum 60! Wir
trinken heute Abend auf dein Wohl! Thoralf und Irene

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Thoralf_Knobloch
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Lieber Holger,

es war im März 2013 im Palais am Großen Garten – Du erinnerst Dich bestimmt – ein großartiges Format!

Mit guten Ideen und ohne großes Aufsehen bringst Du die Kunst zu denjenigen Menschen, die sich daran erfreuen und aufbauen können, danke Dir dafür. Bitte mach´ weiter so und das wird ja auch noch lange gehen, weil Du ja beschlossen hast, nicht älter zu werden. Ich erinnere mich auch sehr gern an die 25 Jahr Feier der STESAD im Mai 2017, Dein geniales Bild in Form eines Puzzle und die Autogrammrunde in der Messe am Tag unseres Firmenjubiläums – großartig als Künstler und vor allem auch als Mensch.

Bleib gesund und kreativ, bis bald mal wieder – wenn wir dürfen.

HAPPY BIRTHDAY

Steffen Jäckel

www.wid-dresden.de

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Geburtstag ist bei Holger John,

geladen sind die Gäste schon,

Fünfhundert wären es vor Ort.

 

Da kommt ein Ding so winzig klein,

ist leider nicht mal richtig fein,

und treibt die Gäste wieder fort.

 

Dir die besten Wünsche zum Geburtstag. In Wirklichkeit kann der Geburtstag ja auch dauerhaft auf den nächsten verschoben werden. Der Vorteil: Erst nächstes Jahr 65!

 

Mit besten Grüßen Dieter Kurt

Gottesthal  65375 Oestrich-Winkel

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Lieber Holger John,
die besten Wünsche zum Geburtstag – starke Nerven in diesen seltsamen Tagen,
Gesundheit und Optimismus,
und vor allem einen wunderschönen Tag
ganz herzlich
Christiane Mennicke-Schwarz
Leitung / director Kunsthaus DresdenKunsthaus Dresden
Städtische Galerie für Gegenwartskunst/ Municipal Gallery for Contemporary Art
Rähnitzgasse 8 – 01097 Dresden

 

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lieber Holger,

hätte gern mitr gefeiertt, aber so….

Ralf Lehmann

 

Galerie

Gebr. Lehmann

Neustädter Markt 11/12, 01097 Dresden

www.galerie-gebr-lehmann.de

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Hallo Ihr Lieben,
aus Künstlerkreisen haben wir eine Einladung vom Holger John am 3.4.2020 zu seinem 6. Dezennium als Erdenbürger im Penck-Hotel empfangen.
line up:
Begrüßung: Holger John I Impresario
Laudatio: Holger John I Galerist
Musik: Holger John I Schallplattenunterhalter
Überraschungsgast: Holger John
Ich finde das hört sich nach einem vielversprechenden Abend an.
Holger John hat um persönliche Anmeldung gebeten unter: contact(at) holger-john.com , oder auf Euren privaten Kanälen. Wer traut sich Holger John anzufragen, ob wir im Vollschutz, oder in Zivil, gegebenenfalls auch aseptisch nackt, erscheinen dürfen?
Danke für die Einladung und viele Grüße,
Euer Matthias (Rummer)

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Lieber Holger, alles Gute zum Geburtstag, Freude und Erfolg als
Künstler, Galerist und Impresario und dass Dein beeindruckender Wahnsinn
erhalten bleiben möge.

Es grüßt Tanja Böhme

Bautzener Kunstverein

http://www.kunstverein-bautzen.de/

 

 

RETROSPEKTIVE

BLEIBT GESUND !!!

Einvernehmlich mit Laudator, Schallplattenunterhalter und dem
Überraschungsgast hat der Künstler Holger John beschlossen:

„Ich werde eben nicht älter.“

Die Retrospektive Malerei – Holger John – im Penck Hotel Dresden, zum Geburtstag am
3.4.2020, kann nicht stattfinden und ist bis auf Weiteres #stayathome verschoben.

Bleibt gesund!

Auf bald:

Holger John

(Porträtfoto: Samstag, 7. Oktober 1989, Paris)

HOLGER JOHN
Malerei | Retrospektive

Begrüßung
Holger John | Impresario

Laudatio
Holger John | Galerist

Musik
Holger John | Schallplattenunterhalter

Überraschungsgast
Holger John

VERNISSAGE| Freitag, 3. April 2020 | 19 Uhr

Ausstellung zum 60. Geburtstag | Kunsthalle – Penck Hotel

4. bis 5. April 2020 | 11 – 22 Uhr | Der Künstler ist anwesend.

Anmeldung persönlich bei Holger John.

Phone: 0162 4772739 | E-mail: contact@holger-john.com

Penck Hotel Dresden
| Ostra-Allee 33 | 01067 Dresden | Germany
Phone: 0049 351 4922 -734 |
www.penckhotel.de | E-mail: hello@penckhotel.de

ELEGANT ASOZIAL

„elegant asozial” bei Holger John

MAXIMILIAN RENTZSCH KOLLEKTIV

elegant asozial
ALL.I.NEED.true art from nearly Y kids
Maximilian Rentzsch Kollektiv
 
Maximilian Rentzsch | Dennis Heß | Mascha Sodann |
Lada Herzberg | Maria Siemens | Benjamin Schulze |
Maurice Feirer | Justus Wilhelm | Tommy Udo Gläser |
Mano Noa Weber | Raphael Sinning | Mauritius Lorenz |
Elisa Plitt  | Nostro | Wanna | Chriz
 
Ausstellung
21.Februar – 22.März 2020

Foto: Thomas Fröhlich

Auch ich möchte Sie im Namen der Galerie Holger John herzlich willkommen heißen zu der Ausstellung mit dem provokanten Titel „Elegant asozial“. Eine Ausstellung, die von dem jungen Kollektiv um Maximilian Rentzsch bestimmt ist.
Zunächst möchte ich mich gerne vorstellen, mein Name ist Elisa Plitt und ich bin hier momentan als Praktikantin tätig und bekam die Möglichkeit, einen Einblick hinter die Kulissen dieser Ausstellung zu erhalten, um die kreativen Prozesse und Arbeitsschritte nachvollziehen zu können. Im Rahmen dessen wurde ich vom Kollektiv und dem Galeristen gebeten, Ihnen die Intensionen der Ausstellung zu vermitteln und somit Licht ins Dunkel zu bringen.
„Elegant asozial“ – ein Titel, der bei Ihnen vermutlich Verwirrung stiftete und das ganz zu Recht. Die gewählten Worte sind offensichtlicher Weise sehr gegensätzlich und regen zum Nachdenken an. Jeder vermag sich unter diesem Titel etwas unterschiedliches vorzustellen, weil jeder eine andere Definition vor Augen hat. Mit diesem Titel wurde nicht etwa auf reine Provokation abgezielt, tatsächlich dient er viel mehr der Versinnbildlichung eines Lebensstiles. Es geht im Grunde um einen Zwiespalt zwischen Eleganz und Arroganz, darum, sich abzuheben, und eben dies verkörpern auch die Kunstwerke des Kollektivs. Eine oppositionelle Haltung wird eingenommen, die sich nicht etwa darauf fokussiert, der Konvention gerecht zu werden, sondern viel mehr darauf, ihr entgegenzuwirken in bestimmten Verhaltensweisen, die auf andere Schichten oder Generationen eventuell provokant/asozial wirken können. Dabei kann allerdings nicht die Eleganz vernachlässigt werden, die eine Auseinandersetzung über das Verhalten und ethische wie moralische Richtlinien beherbergt. Diese Komponenten formen eben jenen Lebensstil, den die Künstler des Kollektivs vertreten und der nicht untypisch für die sogenannte Generation Y ist. Die Eleganz wird geprägt durch tiefgründige Reflexion und Kenntnisnahme, ein Faktor, der der „Why-Generation“ oft zugesprochen wird. Eine Generation, die nachfragt und wissbegierig ist. Das Rentzsch-Kollektiv selbst ordnet sich in die Kategorie „Nearly Y Kids“ ein. Durch die nicht einheitlich festgelegten Grenzen der Generationen befinden sie sich irgendwo zwischen der reflektierten Generation Y und der medienversierten Generation Z. Eine Mischung, die interessant ist, da der große Konsum an Medien und Technik unverzichtbar ist und doch hinterfragt wird, in der Hinsicht, dass man sich bewusst ist ein Smartphone-Junkie zu sein und doch nichts daran zu ändern vermag. Ein Zwiespalt – eben elegant asozial.
Im Rahmen dieser Ausstellung kann jungen Künstlern mit kontroversen Ansichten eine Gelegenheit geboten werden, um ihre Visionen zu verwirklichen. Visionen von „true art“, wie sich der neueste Zyklus unter dem Titel „All I Need“ von Rentzsch nennt. Es handelt sich hierbei um Kunst, die frei von Konvention geschaffen wird und sich nicht nach Preisen oder Trends richtet. Die Expressivität des Künstlers steht im Vordergrund, der Ausdruck von Emotionen und die Verarbeitung von Erlebnissen stellen eine elementare Substanz dar. Somit wird hier Kunst in der reinsten Form geschaffen, nur um der Kunst Willen. Dem Kunstmarkt, als ein künstlich induziertes Konstrukt, wird hierbei keinerlei Beachtung geschenkt, vielmehr soll gezeigt werden, dass Kunst auch organisch entstehen kann. Im weitesten Sinne kann hier eine Kritik ausgeübt werden, indem das Kollektiv sich auf die Natur der Kunst beruft und zeigt, dass auch weniger einschlägige Werke einen Mehrwert bieten.
Eine breit gefächerte Zusammenstellung aus Gemälden, Grafiken und Plastiken, zeigt die Vielseitigkeit der jungen Dresdner Artisten. Dieser Zusammenschluss bietet vor allem eine Plattform für autodidaktische Künstler, die ihre Expressivität ausdrücken wollen, denn am Ende geht es nur darum, bedeutungsvolle Kunst zu schaffen. Mit der Inszenierung rund um die Ausstellungsstücke wird ein Ensemble erzeugt, was passend zum Titel, Verwirrung stiftet und eine Atmosphäre erzeugt, die die Kunstwerke und Beweggründe näher verstehen lässt.

Rede zur Ausstellung von Elisa Plitt.
Sie studiert Kunstgeschichte an der TU Dresden
und ist Praktikantin in der Galerie Holger John

 

Y – VERNISSAGE – Fotos: Daniel Rentzsch

Maximilian Rentzsch, Foto Galerie Holger John

SAG MIR WO DU STEHST

30 Jahre Mauerfall | Kunst aus Ost & West

geöffnet nur noch bis Sonntag, 9. Februar 2020 abend.

14 – 19 Uhr

Der Galerist ist anwesend.